ACT – Viel mehr als reine Verhaltenstherapie!

Bin ich krank? – Diese Frage wird häufig gestellt.

Die Unterscheidung zwischen krank und gesund kommt aus der somatischen Medizin und ist dort (zumindest in vielen Fällen) auch hilfreich: Ich habe Lungenkrebs, also bin ich krank.
Diese Redensart aus der somatischen Medizin hat sich auch in der Psychotherapie eingebürgert. So hört man immer wieder, „jemand hat eine Depression“ oder „jemand hat eine Angststörung“. Doch wenn es um seelisches Leiden geht, ist diese Sichtweise nicht sinnvoll. Das geht schon damit los, dass die einzelnen Störungsbilder selten eindeutig sind. Auch wenn es klare Richtlinien für die Diagnosen gibt, so ist es häufig schwierig festzulegen, ob jemand beispielsweise eine Depression oder eine Angststörung „hat“, da es Symptome gibt, die in beiden Fällen vorkommen. Zum anderen treten einzelne Störungsbilder in der Regel nicht isoliert auf, sondern meistens in der Kombination mit anderen.

Das ist aber nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, dass die Rede von seelischen Krankheiten den Schluss nahelegt, dass zuerst die Krankheit, also die Depression oder die Angst, beseitigt werden muss, bevor das Leben beginnen kann. Und das ist tatsächlich ein fataler Irrtum. Das Problem liegt nämlich nicht darin, dass wir manchmal niedergedrückter Stimmung sind oder Angst haben. Das Problem entsteht, wenn wir unser Leben unterbrechen, um diese Phänomene, die ganz normal zum menschlichen Leben gehören, in den Griff zu bekommen. 

Auch wenn die Unterscheidung zwischen krank und gesund und das Denken in Störungsbildern und Symptomen in der Psychotherapie nicht hilfreich ist, kommt man leider nicht ganz daran vorbei, nicht zuletzt deshalb, weil die Krankenkassen eine Behandlung nur dann bezahlen, wenn sie auf eine eindeutige Diagnose ausgerichtet ist.

Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (oder kurz ACT), mit der ich arbeite, ist grundsätzlich ein transdiagnostischer Ansatz. Dennoch muss die ACT ihre Wirksamkeit in der Behandlung klar definierter Störungsbilder beweisen. Dazu sind bisher mehr als 400 hochwertige klinische Studien in Bezug auf ganz unterschiedliche Diagnosen erfolgreich abgeschlossen worden. Die ACT hat sich in der Behandlung aller Probleme, mit denen man normalerweise in der Psychotherapie konfrontiert ist, als wirksam erwiesen. Dennoch gibt es eine Reihe von Störungsbildern, bei denen sich diese Therapieform besonders bewährt hat. Dazu gehören insbesondere Belastungsstörungen, Anpassungsstörungen, Depression und alle Formen von Angst- und Zwangsstörungen. Auch Menschen, die mit chronischen Schmerzen kämpfen, erfahren durch ACT wertvolle Hilfe.

Seng-ts'an, der dritte Patriarch des Zen, wurde von einem Schüler gefragt: „Was ist der Weg der Befreiung?“ Der Meister darauf: „Wer bindet Dich?“ Der Schüler: „Niemand bindet mich.“ Der Meister wiederum: „Wovon willst Du Dich dann befreien?“

In der Geschichte erlangte der Schüler nach diesem Gespräch die Erleuchtung. Im richtigen Leben stellt sich die Sache oft komplizierter dar. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass wir tatsächlich verstrickt sind. Wir kämpfen mit unseren Gefühlen und unseren Gedanken. Wir hängen am Haken von Regeln, Verboten und Imperativen, die unser Handeln, unser Selbstbild und unsere Weltsicht bestimmen, und es ist gar nicht so einfach, sich daraus zu befreien. Der erste Schritt liegt darin, diese Regeln, Verbote und Imperative und die damit verbundenen Gefühle bewusst wahrzunehmen. In dem Augenblick, in dem wir den Kampf mit ihnen aufgeben und mit ein bisschen Abstand auf sie sehen können, entsteht ein Raum der Freiheit und Selbstbestimmung und damit ein Raum der Heilung.

In meiner Psychotherapie geht es darum, immer wieder diesen Raum zu schaffen und für das persönliche Wachstum zu nutzen. Das Modell der Akzeptanz- und Commitment-Therapie bietet dafür die Werkzeuge. 

Ein sinnerfülltes Leben, nicht mehr und nicht weniger, das ist das Ziel einer Psychotherapie, wie ich sie verstehe. Als Therapeut kann ich nicht Ihre Angst wegmachen, Ihre Depression beseitigen oder Ihr Selbstbewusstsein aufpolieren. Das funktioniert so nicht, und glauben Sie niemandem, der Ihnen das verspricht.

Aber es gibt einen anderen Weg! Ich kann Ihnen helfen, mit Ihrer Angst, mit Ihrer Depression und mit all den quälenden Gedanken ein Leben zu leben, zu dem Sie von ganzem Herzen Ja sagen können.

Act Broschüre Michael Waadt

BROSCHÜRE AKZEPTANZ COMMITMENT THERAPIE

Akzeptanz-Commitment-Therapie

Eine kleine Broschüre von Michael Waadt.

„Die beste Behandlung [...] ist keine Behandlung oder Therapie im eigentlichen Sinn. Es ist eine Haltung sich selbst und der Welt gegenüber, die es Ihnen erlaubt, kraftvoll und selbstbestimmt endlich das Leben zu führen, das Sie sich selbst gewählt haben.“

Steven C. Hayes

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PUBLIKATION

Selbsthilfe gegen Burnout

Mit Akzeptanz und Achtsamkeit den Teufelskreis durchbrechen.

Das Buch von Jens Acker und Michael Waadt ist eines der ersten, das die Fortschritte der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) systematisch auf das Thema Burnout anwendet.
Es definiert, was Burnout bedeutet. Es bietet eine klare konzeptionelle Struktur, um die Kernpunkte von Burnout zu verstehen und es gibt eine detaillierte Methodik an die Hand.

Selbsthilfebuch ACT gegen Burnout
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